In Sachen Wein ist er ein Quereinsteiger und auch wiederum nicht. Wie das zu verstehen ist? Nun, Reinhard Winiwarter stammt zwar aus dem gleichnamigen Weingut in Stratzing bei Krems, hatte zunächst aber andere Pläne. Mittlerweile ist er Chef eines international tätigen Unternehmens, das sich mit der Entwicklung und dem Betrieb von Handelsimmobilien beschäftigt, ist Eigentümer eines Fachhandels und fest in der Immobilienbranche verankert. Dass er sich, gewissermaßen als Spätberufener, wieder seiner Wurzeln besonnen und vor drei Jahren den elterlichen Weinbaubetrieb übernommen hat – übrigens in der vierten Generation - , sei für ihn eine neue, willkommene Herausforderung gewesen, vor allem aber auch eine reine Herzensangelegenheit, wie er uns versichert. Die Aufmachung seiner Preislisten und Werbebroschüren lässt die Handschrift des Marketing-Profis erkennen, auch das markante „RW“-Design seiner Weinflaschen entspricht dem Zeitgeist. Freilich, das Wichtigste ist immer noch, dass das Produkt hält, was die Aufmachung verspricht, und da haben wir äußerst Positives zu vermelden. Kellertechnisch unterstützt von Arthur Toifl (Weingut Thierry-Weber), macht der Kremser eine kleine, feine Palette von Weißweinen, die uns mit ihrer Klarheit und ihrer Terroir-Verbundenheit von der ersten Stunde an überzeugt haben. Dass dabei das Hauptaugenmerk auf den Grünen Veltliner fällt, ist angesichts des 60%igen Anteils an der Rebfläche wohl selbstverständlich. Ergänzt wird das Angebot vom Blauen Zweigelt, der mit beachtlichen 25% im Rebsortenmix aufscheint, der Rest ist Chardonnay.